In welcher Planungsphase werden die Kosten determiniert? Die wesentlichen kostenbestimmenden Entscheidungen werden zu Beginn der Planung getroffen – teilweise sogar noch davor. Die Standortsuche für ein Projekt kann durch Rahmenbedingungen wie Baugrund, Grundwasser, Imissionen, etc. ganz wesentliche Einflüsse auf die Projektkosten haben. Auch während der Planung gilt: Je früher im Prozess, desto weitreichender die Entscheidungen. Auch das Steuern der Kosten ist am Anfang noch gut möglich, gegen Ende der Planung und insbesondere gegen Ende der Ausführung können nur noch immer kleiner werdende Bandbreiten durch planerische Entscheidungen getroffen werden. So hat beispielsweise die Baukörperform und das statische Gerüst einen sehr hohen Einfluss auf die Kosten, wie auch das Gründungskonzept. Sind diese planerischen Entscheidungen getroffen, so ist ein späteres Abweichen davon sehr schwer möglich und würde eine weitreichende Neuplanung zur Folge haben. Der Fensteranteil sowie die Entscheidung über die Art der Fassade sowie die Entscheidung über das Energiekonzept müssen ebenfalls relativ früh getroffen und nach Möglichkeit auch nicht mehr geändert werden. Darüber hinaus werden auch die Betriebs- und Lebenszyklus-Kosten in der Planung in einem relativ frühen Stadium festgelegt. Dieses Prinzip kann bildlich mit einem „Kostentrichter“ oder einer „Kostentrompete“ verglichen werden. Die große Bandbreite einer Kostenschätzung bildet auch gleichzeitig das Maß der möglichen Beeinflussung der Kosten durch Planungsentscheidungen ab. In der Kostenberechnung ist die Unschärfe gering – nicht nur weil die Planung zu diesem Zeitpunkt quantitativ weit weniger Unbekannte aufweist, sondern besonders weil die qualitativ kostenrelevanten Entscheidungen getroffen wurden. In jedem Fall gilt: Je besser die Planung, desto weniger kostenrelevante Überraschungen gibt es bei der Umsetzung!