Was ist ein U-Wert?
Was ist ein U-Wert?
Wer sich mit energieeffizientem Bauen und Energiestandards beschäftigt, wird unweigerlich mit dem U-Wert (früher k-Wert) konfrontiert. Er stellt den Wärmedurchgangskoeffizienten dar, ein Maß für den Wärmestromdurchgang durch eine ein- oder mehrlagige Materialschicht, wenn auf beiden Seiten unterschiedliche Temperaturen herrschen. Der U-Wert (W/m2K) gibt an, welche Wärmemenge (in kWh) durch eine Bauteilfläche von 1m² in einer Sekunde transportiert wird, wenn zwischen Innen und Außen ein Temperaturunterschied von einem Grad Celsius (= 1 Kelvin) besteht.
Vereinfacht gesagt, gibt der U-Wert den Wärmeverlust eines Bauteils an. Je kleiner der Wert, desto besser ist er.
Die Berechnung des U-Wertes erfolgt nach ÖNorm EN ISO 6946. Er bildet den Kehrwert des gesamten Wärmedurchgangswiderstands Rtot.
𝑈 = 1
𝑅tot
R tot setzt sich aus der Summe der Wärmedurchlasswiderstände der Einzelschichten und den Wärmeübergangswiderständen Innen (Rsi ) und Außen (Rse ) zusammen. Die Wärmedurchlasswiderstände der Einzelschichten R erhält man aus der Summe der Quotienten von Schichtdicke d und Wärmeleitfähigkeit λ (Lambda) der Einzelschichten. Die Wärmeübergangswiderstände für Innen und Außen sind Kennwerte, welche man einer Tabelle aus der ÖNorm EN ISO 6946 entnehmen kann.
Die detaillierte Formel zur Berechnung des U-Werts lautet daher wie folgt:
U =1/(Rsi + Summe RBauteilschichten + Rse) W/m2K
Die Qualität der Gebäudehülle ist in allen Bundesländern gesetzlich geregelt. Für Bauteile wie Außenwand, Außendecken, Wände gegen Erde, Wände gegen beheizte bzw. unbeheizte Gebäudeteile gelten höchstzulässige U-Werte die in der OIB-Richtlinie 6 definiert sind.
Beispielsweise liegt der Grenzwert für eine erdberührte Außenwand lt. OIB-Richtlinie 6 bei 0,40 W/m2K. Eine 30cm dicke Stahlbetonwand mit 10cm XPS kommt auf einen errechneten U-Wert von 0,32 W/m2K.
Eine oberirdisch liegende Außenwand darf einen Wert von 0,35 W/m2K nicht überschreiten. Eine dem derzeitigen Standard entsprechende verputze Außenwand, bestehend aus 20cm Stahlbeton und einer EPS-Dämmschichtstärke von 20cm hat einen U-Wert von 0,15 W/m2K. Im Vergleich dazu hat eine Porotherm Ziegelwand mit einer Dicke von 25cm und derselben Dämmung einen U-Wert von 0,12 W/m2K.
Wie man an beiden Beispielen der oberirdischen Außenwand sieht, werden die Grenzwerte der OIB-Richtlinie oftmals unterschritten, was nicht zuletzt mit zusätzlichen Anforderungen an Gebäude, wie beispielsweise der Erfüllung von Niedrigenergie- oder Passivhausstandards, zusammenhängt.