Was sind Lebenszykluskosten? Der Begriff Lebenszykluskosten beschreibt sämtliche Kosten eines Produktes oder Gebäudes, die von der Idee bis zur Rücknahme anfallen - von der Wiege bis zum Grab sozusagen. Bei genauerer Betrachtung handelt es sich dabei um die Kosten für Planung, Entwicklung, Produktion, Vertrieb, Nutzung, Instandhaltung, Betriebskosten und Entsorgung. Von großem Interesse sind diese Gesamtkosten im Bereich der Immobilien vor allem für Investoren, die ihre Gebäude im Bestand behalten oder auch für Eigennutzer. Oft sind anfängliche Mehrkosten bei Planung und Ausführung nach Ende der Gebrauchstauglichkeit unter dem Strich wirtschaftlicher. Eine Langzeitperspektive und nicht schnelle Gewinne bilden hier das Grundprinzip. Vor diesem Hintergrund kann nach Betrachtung der Lebensdauer jede Projektphase mit Kosten versehen werden, um Investitions- und Planungsentscheidungen am Anfang festgelegen zu können. Oft sind nachhaltige Investitionen so besser wirtschaftlich darstellbar, da sie erst nach Jahren der Nutzung wirksam werden. Somit endet die Kostenplanung nicht schon bei der Angebotseinholung für die Planungs- und Baumaßnahmen. Eine Hilfestellung für die Berücksichtigung der Lebenszykluskosten bietet die ÖNORM B 1801-2 und eine BIM-Planung. Weiterführende Kennzahlen bei der Berechnung sollen das Verhältnis zwischen Errichtungskosten und Folgekosten darlegen, denn meistens übersteigen letztere über den Betrachtungszeitraum die anfängliche Investition. Die Lebenszykluskosten setzen sich also zusammen aus den Errichtungskosten und Folgekosten, die hier aufgeschlüsselt sind: Kostengruppe gemäß B 1801-01: (0. Grund) 1. Aufschließung 2. Bauwerk-Rohbau 3. Bauwerk-Technik 4. Bauwerks-Ausbau 5. Einrichtung 6. Außenanalgen 7. Planungsleistungen 8. Nebenleistungen 9. Reserven Folgekosten gemäß ÖNORM B 1801-2: 1. Verwaltung 2. Technischer Gebäudebetrieb 3. Ver- und Entsorgung 4. Reinigung und Pflege 5. Sicherheit 6. Gebäudedienste 7. Instandsetzung, Umbau 8. Sonstiges 9. Objektbeseitigung, Abbruch Seit 2014 ist die Berechnung der Lebenszykluskosten von Bauwerken und Gebäuden oder Gebäudeteilen in Österreich durch die ÖNORM B 1801 Teil 4 (Bauprojekt- und Objektmanagement, Teil 4: Berechnung von Lebenszykluskosten) standardisiert. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Qualität der Planung maßgeblich die Lebenszykluskosten beeinflusst und die Gebäudeoptimierung bereits in der frühen Planungsphase beginnt.