Wird überhaupt noch mit der Hand gezeichnet? Der rasante Wechsel von der Handzeichnung zum CAD hat die Arbeit im Architekturbüro verändert, Pläne werden nur noch in Ausnahmefällen händisch gefertigt, Daten werden digital ausgetauscht, dies erfolgt in zunehmendem Maß auch in 3D. Auf der Uni wird Zeichnen und Malen nach wie vor unterrichtet, es wird sowohl auf die Darstellung von Personen als auch Gebäuden und Gegenständen Wert gelegt. In der Praxis gibt es viele Situationen, wo Handskizzen sinnvoll sind. Beim Entwurf gibt man einem Gedanken Gestalt, beim Detail kann ein Prinzip dargestellt, Übergänge sichtbar gemacht oder einer Idee Gestalt gegeben werden. Gerade beim ersten Fassen eines Gedankens beim Prozess des Entwerfens lassen sich das Wesen einer Idee mit Bleistift und Papier am besten fassen, Skizzen konkretisieren das Wesentliche, die Essenz und ermöglichen das Erfassen von Formen und Proportionen, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Bei Besprechungen ermöglichen Skizzen oft das gemeinsame Erarbeiten von Lösungen, die verbal nur mühsam zu kommunizieren wären. Nicht umsonst gilt die Zeichnung als Sprache der Architekten, wobei hier eine große Bandbreite individueller Ausdrucksmöglichkeiten besteht. So ist die Handskizze in der Kommunikation mit anderen Beteiligten nicht wegzudenken, um einen Gedanken zu veranschaulichen und zu überprüfen. Solange Menschen am Planungsprozess beteiligt sind, wird sie auch weiterhin eine berechtigte Nische finden.