Logo
Logo

113 Architektur Fragen - Welche Arten der Baugrubensicherung gibt es?

Welche Arten der Baugrubensicherung gibt es? Für die Herstellung von Tiefgaragen und Kellern müssen Baugruben hergestellt werden. Grundsätzlich gibt es zwei Arten, den Aushub zu bewerkstelligen, nämlich die Ausführung einer Böschung oder durch einen senkrechten Verbau. Wenn die Platzverhältnisse es zulassen, wird meistens die Böschung bevorzugt, da diese kostengünstig und ohne Spezialmaschinen hergestellt werden kann. Der Platzbedarf richtet sich nach der Tiefe der Baugrube und dem Böschungswinkel, dieser sollte je nach Beschaffenheit des Untergrundes 45°-60° nicht überschreiten. Bei engen Grundstücken bzw. wenn an den Nachbarbauplatz angebaut werden soll oder das Bauwerk im Grundwasser steht, ist ein senkrechter Verbau erforderlich. Der Platzbedarf ist je nach Baugrubentiefe mit ca. 80cm in der Planung zu berücksichtigen. Die am häufigsten verwendeten Arten des senkrechten Verbaus sind: Spundwand: Spundwände bestehen aus einzelnen Stahlbohlen, die über Schlösser miteinander verbunden sind. Durch diese Verbindung können Spundwände wasserdicht ausgeführt werden und nach Fertigstellung der Baumaßnahmen gezogen und wiederverwendet werden. Die Bohlen werden je nach Bodenbeschaffenheit gerammt, gerüttelt oder gepresst. Durch das Einbringen der Spundwände entstehen Vibrationen, die zu Schäden an umliegenden Gebäuden führen können. Der große Vorteil der Spundwände ist der wasserdichte Verbau und die schnelle Installation bei anschließender Wiederverwendbarkeit. Bohrpfahlwand: ist für alle Bodenarten geeignet und lässt sich ohne große Erschütterung einbauen. Bohrpfahlwände werden meistens verwendet, wenn an das Nachbarbauwerk angebaut werden muss oder sich eine Böschung aufgrund der Abstände nicht realisieren lässt. Die Bohrpfähle dienen gleichzeitig als tragende Wand für die darüber liegenden Geschosse und können große Tiefen erreichen. Für die Errichtung einer Bohrpfahlwand werden Bohrungen hergestellt, ein Bewehrungskorb eingebaut und die Bohrung mit Beton verfüllt. Bohrpfahlwände können überschnitten für Bauwerke im Grundwasser, oder aufgelöst hergestellt werden. Trägerbohlwand: zur Herstellung einer Trägerbohlwand werden Stahlprofile in vorgebohrte Löcher gerammt und anschließend mit Holzdielen oder Betonfertigteilen ausgefacht. Nach Fertigstellung der Arbeiten kann diese Art der Baugrubensicherung rückgebaut werden. Im Gegensatz zur Spund- oder Bohrpfahlwand kann die Trägerbohlwand nur oberhalb des Grundwasserspiegels eingesetzt werden. Schlitzwand: funktioniert ähnlich wie die Bohrpfahlwand, allerdings werden die Schlitzwände aus einzelnen Lamellen zusammengesetzt, was die Anzahl der Fugen gegenüber der Bohrpfahlwand deutlich reduziert. Schlitzwände können geräusch- und erschütterungsarm hergestellt werden, sind allerdings auch kostenintensiver als andere Baugrubensicherungen, weshalb sie im Wohnbau selten eingesetzt werden. Da Schlitzwände sehr hohe Lasten aufnehmen und enorme Tiefen erreichen können, werden sie oft für U-Bahnstationen oder mehrgeschossige Tiefgaragen verwendet.
Contact

HAWLIK GERGINSKI Architekten ZT GmbH | Fichtegasse 9/2 | A-1010 Wien
T +43-1-489 62 66 | office@aha-ege.at | www.aha-ege.at

HAWLIK GERGINSKI Architekten ZT GmbH
Fichtegasse 9 / 2 | 1010 Wien
+43-1-489 62 66 | office@aha-ege.at
memebershipmemebershipmemebership