Wie wird eine Trockenbauwand hergestellt?
Wie wird eine Trockenbauwand hergestellt?
Eine Trockenbauwand besteht aus verschiedenen Komponenten. Die Hauptbestandteile sind Gipskartonplatten und eine Unterkonstruktion. Diese kann aus Holzpfosten oder Aluminiumprofile sein. Dazu kommen noch die Anschlussdichtungen, Nageldübel und weitere Befestigungsmaterialien zum Einsatz. Wie auch der Name schon verrät, werden die Materialien im trockenen Zustand auf die Baustelle geliefert, somit ist die Wand ab sofort herstellbar.
Eine Gipskartonplatte wird aus Stuckgips, Zusatzstoffe, und mehrfach vergautschtem Karton zusammen hergestellt - das sind die wichtigsten Rohstoffe. Man unterscheidet zwischen Bauplatten und Feuerschutzplatten, welche mit GKB und GKF abgekürzt werden. Feuerschutzplatten werden beispielsweise bei Schächten angewendet, die mehrere Brandabschnitte verbinden. Außerdem wird zwischen imprägnierten und nicht imprägnierten Platten unterschieden. Imprägnierte Platten kommen in Feuchträumen zum Einsatz und werden mit GKBI und GKFI abgekürzt.
Es gibt verschiedene Arten von Profilen der Metallständer. Auf der Decke und am Boden werden horizontale UW Profile befestigt (U-Form gerader Abschluss). Dazwischen werden die CW Profile vertikal mit einem gewissen Achsabstand ausgerichtet (C-Form mit Einkantung), bestimmend dafür sind die Abmessungen und Anforderungen der Wand. Öffnungen werden mittels UA Profilen hergestellt, wie z.B. bei Türen.
Die Aufstellung einer Wand läuft wie folgt ab:
1. Der Wandverlauf wird auf dem Boden angezeichnet, dabei sind Türöffnungen zu beachten.
2. Anschließend wird der Wandverlauf auf die Decke übertragen.
3. Die UW Profile werden mit Anschlussdichtungen und Nageldübel auf dem Boden und auf die Decke befestigt.
4. Die CW Ständer werden im Normalfall auf einen Achsabstand von 62,5 cm ausgerichtet, diese sind mit offener Seite in Montagerichtung zu stellen. Je nach Nutzungskategorie können die Abstände der CW Profile sich ändern.
5. Nachdem die Metallständer befestigt wurden, wird die erste Wandseite mit Gipskartonplatten beplankt, dabei ist auf Fugenversatz zu achten. Hierbei können Hilfspunkte auf der Platte sehr hilfreich sein.
6. Je nach Wandtyp wird der Hohlraum zwischen den Profilen mit Dämmung ausgefüllt. Die Wand kann auch hohl bleiben, wenn an dieser keine Wärme- oder Schalltechnischen Anforderungen gestellt werden, wie z.B. bei Vorsatzschalen für Sanitärinstallationen.
7. Danach kann die zweite Wandseite mittels Gipskartonplatten geschlossen werden und die Wand steht zum Grundieren und Ausmalen bereit.
Bei Holzunterkonstruktionen ist es wichtig gerades und verwindungsfreies Holz zu verwenden.
Trockenbausysteme kommen nicht nur bei Wänden zum Einsatz, sondern auch bei Decken. Oft werden abgehängte Decken oder Deckenbekleidungen mit Trockenbau hergestellt. Außerdem gibt es auch fertige Systeme für Dachgeschoßausbauten.
In der ÖNORM B 3415 findet man genaue Informationen über Trockenbauarbeiten. Diese ÖNORM ist sowohl für uns Planer als auch für den Ausführenden sehr wichtig und ist bei der Herstellung anzuwenden.