113 Architektur Fragen - Wann ist ein Gebäude wirtschaftlich geplant?

October 5, 2021

„Geld spielt keine Rolle“ wird ein Architekt nur in den seltensten Fällen zu hören bekommen. Selbst wenn, wird er rein aus der Vernunft heraus versuchen, ein wirtschaftlich optimiertes Bauwerk zu planen. Meistens bedeutet dies ein in seiner Herstellung und im weiteren Betrieb kosteneffizientes Projekt. Wenn man sich diese zwei Faktoren ansieht, so gibt es einige einfache Regeln, bei deren Einhaltung Baukosten gespart werden können. Ein schneller und effizienter Bauablauf ist sichergestellt, indem möglichst viele gleiche Bauteile verwendet werden, z.B. gleiche Fenstergrößen und ein einheitliches Konstruktionsraster. Auch kann mit vorgefertigten Elementen und Modulen viel Zeit und Geld gespart werden. Wichtig ist dabei ebenso, auf die Kompaktheit des Baukörpers zu achten mit Nebenflächen sparsam umzugehen. Dazu gehört die Optimierung der Haustechnik- und Erschließungsflächen, aber vor allem eine aushubschonende Ausführung im Keller. In diesem Zusammenhang gibt es einige wichtige Verhältniszahlen, die es zu beachten gilt: - Nutzfläche / Bruttogrundfläche - Fensterfläche / Außenwandfläche - Garagenfläche / Stellplätze - Brutto-Rauminhalt / Nutzfläche - Außenwandfläche / Nutzfläche

"Ein sinnvoll eingesetzter Euro in der Planung kann vielleicht später 10 Euro in der Ausführung einsparen."

Die Wirtschaftlichkeit im Betrieb ist eine zweite wesentliche Komponente der wirtschaftlichen Planung. Diese beginnt bereits bei der Ausrichtung des Gebäudes und damit der Festlegung der klimatischen Bedingungen innerhalb des Gebäudes. Mit einer durchdachten Positionierung von Wandöffnungen in Kombination mit Beschattungsmaßnahmen und technischer Raumtemperierung wird auf die künftigen Betriebskosten Einfluss genommen. Die Wahl der Energiequelle und der Einsatz von intelligenten Zähl- und Steuerungssystemen sowie Verbrauchern bedeutet am Anfang eine höhere Investition, die aber nach einiger Zeit durch die verringerten Betriebskosten wieder eingespart wird. Gleiches gilt für das Brauchwassermanagement. Neben diesen zwei Faktoren spielen noch weitere eine Rolle, die eher mit der Kreislaufwirtschaft zu beschreiben sind und z.B. auf eine einfache Rückbaubarkeit abzielen. Dabei wird auf den Einsatz und Einbau der Materialien Wert gelegt. Grundsätzlich sind 85-90% der Errichtungskosten auf die Baukosten zurückzuführen. Somit steht fest, dass lediglich ein kleiner Teil für die Planung aufgewendet wird. Aber genau in diesen 10-15% stecken die Drehschrauben für die späteren Ausführungskosten. Ein sinnvoll eingesetzter Euro in der Planung kann vielleicht später 10 Euro in der Ausführung einsparen.

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