Logo
Logo

Warum müssen Regenwässer vermehrt auf Eigengrund versickert werden?

Warum müssen Regenwässer vermehrt auf Eigengrund versickert werden? Die Errichtung eines Gebäudes oder von Infrastruktur hat jedenfalls zur Folge, dass durch die damit verbundene Versiegelung des Bodens Regenwasser nicht mehr auf dem gleichen Weg wie früher versickern oder verdunsten kann. Diese Eingriffe in den natürlichen Wasserkreislauf haben erhebliche Auswirkungen auf das Mikroklima. Die konventionelle Methode anfallende Regenwässer am Gebäude abzuleiten ist diese in Regenwasserleitungen zu sammeln und über den Straßenkanal (Misch- oder Trennsystem) abzuführen. Hierbei wird das Wasser dem natürlichen Kreislauf entzogen und nicht dem Grundwasser zugeführt. Die kühlende Wirkung durch Verdunstung fällt ebenso weg. Das die Errichtung und Wartung der Kanalsysteme mit erheblichen Kosten einher geht ist ein weiterer Nachteil. Um Regenwasser zur Versickerung zu bringen stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung: Die Flächenversickerung kommt der natürlichen Versickerung am nächsten. Hier erfolgt die Versickerung des Regenwassers über offene begrünte oder durchlässig befestigte Oberflächen in den Untergrund. Bei der Retentionsraumversickerung wird das Regenwasser einem abgedichteten Teich, Feuchtbiotop oder Graben zugeleitet, dort gespeichert und erst bei hohen Wasserständen über eine nahe Versickerungsfläche oder über offene Böschungsflächen dem Untergrund zugeführt. Bei der Muldenversickerung hingegen wird das von befestigten Flächen abgeleitete Niederschlagswasser in flachen, begrünten Mulden / Vertiefungen vorübergehend zwischengespeichert, bevor es in den Boden versickert. Eine andere Art von Versickerungsmulden sind die so genannten „Raingardens" (Regengärten). Diese Mulden werden vorzugsweise mit Wildpflanzen bepflanzt, die einen Zierwert aufweisen und an wechselfeuchte Bodenverhältnisse angepasst sind. Rohr- oder Rigolenversickerungen lassen das Wasser über perforierte Rohrsysteme in den Untergrund austreten. Mulden-Rigolenversickerungen kombinieren die Vorteile beider Systeme. [Quelle: www.klimawandelanpassung.at] Versickerung über unterirdische Retentionsbecken ist kein ideales Mittel der Wahl, da das Regenwasser direkt dem Grundwasser zugeführt wird und der positive Effekt der Verdunstung verloren geht. Eine weitere Maßnahme ist es Regenwasser zu speichern. Dies kann an Gebäuden beispielsweise durch Dach- und Fassadenbegrünung erfolgen. Diese Grünflächen entlasten nicht nur das Kanalnetz bei Starkregenereignissen, sondern dienen auch der Luftreinhaltung, dem Hitzeschutz und tragen auch zu einer potenziellen Erhöhung der Biodiversität bei. Es lässt sich zwischen intensiver und extensiver Dachbegrünung unterschieden. Extensivbegrünungen verfügen über eine geringe Aufbauhöhe von ca. 10cm Substrat, bei denen die Pflanzen sich weitgehend selbst erhalten und die Pflege dementsprechend gering ist. Das Wasserspeichervolumen liegt hier bei 25 bis über 60 l / m². Intensiv bewirtschaftete Dachbegrünungen sind eine vollwertige und gänzlich nutzbare Grünanlage auf dem Dach mit einem Wasserspeichervolumen von 60 bis über 150 l / m². Gerade in Zeiten der Klimaveränderung und der damit verbundenen Häufung von Starkregenereignissen ist ein nachhaltiges Regenwassermanagement ein wichtiger Aspekt die wertvolle Ressource Wasser zu erhalten.
Contact

HAWLIK GERGINSKI Architekten ZT GmbH | Fichtegasse 9/2 | 1010 Wien
T +43-1-489 62 66 | office@aha-ege.at | www.aha-ege.at

HAWLIK GERGINSKI Architekten ZT GmbH
Fichtegasse 9 / 2 | 1010 Wien
+43-1-489 62 66 | office@aha-ege.at
memebershipmemebershipmemebership